Wir kennen das soziale Unternehmen von Pak Pande Parahyangan Green Recycle (PGR) schon seit 2019. Wir wurden damals über die Gründerin des PKP Community Centers zusammengebracht und hatten bereits in 2019 eine Kooperation zum Thema Mülltrennungsaufklärung im Dorf Selasih mit Pak Pande.
Aufgrund der Pandemie musste er sein eigentliches Business pausieren. Stattdessen verwandelte er sein Privathaus in eine Mültrennungsanlage und gab Arbeitslosen in der Pandemie eine Aufgabe.
Nach einem Besuch an einem
Sonntag im März erkennen wir, wie ernüchternd das Thema Müll in Bali immer noch behandelt wird. Es gibt zu viele Systeme und Möglichkeiten für jeden einzelnen seinen Müll zu entsorgen: sei es im
Dschungel, im Fluss, unsortiert auf einer Mülldeponie (Landfill) oder auch einfach zu verbrennen. Es gibt auch zu viele Einzel-Aktionen mit Mülltrennungsservice-Kosten, der für den einfachen
Menschen in Bali zu teuer ist. Ausserdem wird mit Müll längst Geld gemacht - was die Problematik verschärft: Es wird gegeneinander gearbeitet statt miteinander.
Es ist unglaublich zu sehen, wie oft eine Plastikflasche in die Hand genommen werden muss bis sie recycled werden kann. Wir können und wollen nicht zu tief einsteigen in dieses Thema, weil es einen verzweifeln lässt und wir nicht wissen, ob wir hier in der Müllproblematik wirklich nachhaltig wirken können. Zudem gibt es noch zu wenig Commitment von den Menschen, der Regierung und schlussendlich alle den Firmen, die diesen Wahnsinn verantworten.
Stattdessen werden wir im Kleinen etwas tun und hoffen, damit ein Zeichen zu setzen, Chancen zu geben und so eine Firma zu unterstützen, die den Willen hat, mehr oder weniger erfolgreich gegen diesen Müllkampf anzukämpfen.
Wir können dank
Eurer Unterstützung nun 4 Mitarbeiter der privaten Mülltrennungsanlage Parahyangan Green Recycle das Gehalt bezahlen. Im Durchschnitt 80.000 Rp. (5 €/ Tag). Damit PGR entlastet wird und damit der
Job attraktiv genug bleibt, dass die guten Jungs auch weiterhin dort arbeiten wollen, um sich und ihre Familie zu ernähren.
Mit diesen Job leisten wir einen kleinen Beitrag für das nachhaltige Entwicklungsziel Keine Armut durch Jobs, die wichtig sind für die Zukunft.
Ni Wayan Lasti.
Ibu Lastis Eltern hatte kein Geld für ihre Schulbildung, so dass Ibu Lasti die Schule nur bis zur 4.Klasse besuchen konnte und seitdem hart arbeiten muss. Sie hat vor der Pandemie als Haushaltshilfe in Denpasar gearbeit. Die Pandemie zwang sie dazu, den Job bei PGR zu machen und mag es, dass das Arbeitsverhältnis dort sehr familiär ist. Ibu Lasti zählt zu den fleißigsten Mitarbeitern und ziert sich nie, Aufgaben unter zum Teil sehr schwierigen und unhygienischen Bedingungen zu übernehmen.
I Wayan Mariawan
Bapak Mariawan ist auch schon älter, aber noch sehr agil und
fleißig und unermüdlich. Er hat den höchsten lokalen indonesischen Schulabschluss (Highschool) und seine größten Erfahrungen hat er in Yogyakarta (Jawa) als Fahrer gemacht. Deshalb übernimmt er
auch oft die Müllabholungsfahrten bei den Kunden von PGR. Er zählt zu den zuverlässigsten Mitarbeitern und PGR schätzt sein Mitdenken bei all seinen Aufgaben.
Wayan Semera Putra
Ebenfalls Balinese, lebt in Ubud, hat früher im Tourismus als Housekeeper gearbeitet und durch Covid seinen Job verloren. Er verdient mit 110.000 Rp (= 6,2 Euro) pro Tag am meisten bei PGR. Er ist unverheiratet und lebt mit seinen Eltern und seinem schulpflichtigem Bruder in einem 3 Zimmer-Compound. Sein Vater kann nicht mehr arbeiten, da bei einem Arbeitsunfall sein linker Arm bewegungsunfähig ist. Seine Mutter arbeitet hin und wieder auf dem Feld.
Auf Nachfragen sagt er, dass Ihm der Job eigentlich nicht so gut gefällt, ihm ist es aber wichtig, dass seine Eltern, sein Bruder und er dadurch immer etwas zu essen haben und momentan ist er von diesem Job abhängig.
I Nyoman Suasta
Nyoman ist bereits über 60 Jahre alt. Aber gesundheitlich fit und einer der zuverlässigsten und hartnäckigsten Arbeiter im PGR. Er lebt seit kleinauf bei seinem Bruder, der sich aber nicht um ihn kümmerte, so dass er sein Leben lang bereits auf sich alleine gestellt war. Er arbeitete bis zu seinem 55. Lebensjahr als Bauarbeiter. Danach nur noch in der Landwirtschaft und Gartenarbeit. Er hat eine erwachsene Tochter, die bereits verheiratet und selbständig ist, aber seine Frau kann durch einen erlittenen Schlaganfall nicht mehr arbeiten, so dass nur er für den Lebensunterhalt aufkommen kann.
Ein schöner Ausgleich zu der körperlich sehr anstrengenden Arbeit bei PGR ist seine Faible für Gamelan-Musik. Ein traditionelles Orchester-Gruppe bei der er so oft es geht mitspielt.